AKKORDEON

Das Akkordeon ist ein handgehaltenes Musikinstrument mit freiem Rohrblatt aus der Familie der Blasinstrumente mit Blasebalg. Manchmal wird das Akkordeon auch als Quetschkommode bezeichnet und als Ein-Mann-Band angesehen. Oft wird kein Begleitinstrument benötigt, da der Spieler mit der rechten Hand die Tasten und mit der linken Hand die Begleitung spielen kann, die über vorgegebene Tasten und Bassakkorde verfügt.

Der Luftstrom durch die Stimmzungen wird durch das Ausdehnen und Zusammendrücken des Akkordeonbalgs erzeugt. Eine Klaviatur oder eine Reihe von Knöpfen steuert, welche Stimmzungen den Luftstrom aufnehmen, der die Töne erzeugt. Wenn die Tasten gedrückt werden, öffnen sich die Ventile und die Luft strömt über die Stimmzungen, die dadurch in Schwingung versetzt werden.

Geschichte

Das Original-Akkordeon wurde vermutlich 1822 von Christian Friedrich Ludwig Buschmann in Berlin erfunden. Es gibt jedoch ein neu entdecktes Instrument, das 1816 von Friedrich Lohner in Bayern erfunden worden sein soll. Es wurde erstmals 1829 von Cyrill Demian patentiert. Dieses Akkordeon hatte nur eine Klaviatur, die mit der linken Hand bedient wurde, während die rechte Hand nur den Blasebalg betätigte.

Das in Europa weit verbreitete Klavierakkordeon soll 1822 erfunden worden sein. Seine Popularität verbreitete sich 1831 in Großbritannien und wurde in der Times erwähnt. Die Flutina von Jeune und die Concertina von Wheatstone ähneln sich in Klang und Bauweise, scheinen aber dem von Demian erfundenen Akkordeon zu entsprechen.

Wenn man diese beiden Instrumente zusammensetzt, ähneln sie den diatonischen Knopfakkordeons, die heute noch hergestellt werden. Im Laufe der Zeit wurden zahlreiche Tastatur- und Knopfsysteme entwickelt. Heute können Akkordeons mühelos zwischen zwei Stimmen umgeschaltet werden und sind auf verschiedene Weise konstruiert, um ihre Haltbarkeit und Stabilität zu erhöhen.

Aufbau

Das Akkordeon besteht aus drei universellen Komponenten – Korpus, Palette und Balg – und vielen weiteren, variablen Teilen. Der Korpus besteht aus zwei Holzkisten, die durch Bälge miteinander verbunden sind. In diesen befinden sich die Zungenkammern, die den Ton erzeugen.

Die Klappen sind Ventile, die den Luftstrom zu den Zungen steuern. Durch Drücken der Taste wird der Balg angehoben, so dass Luft in die Zungenkammern strömen kann, und der Luftstrom stoppt, wenn die Taste losgelassen wird. Der Blasebalg ist das wichtigste Artikulationsmittel und der wichtigste Bestandteil des Akkordeons. Er erzeugt einen Unterdruck und einen Überdruck, der die Luft zu den Stimmzungen leitet und diese in Schwingung versetzt.

Arten von Akkordeons

Es gibt vier Grundtypen von Akkordeons: diatonische Akkordeons, chromatische Akkordeons, Konzertinas und Piano-Akkordeons. Diatonische Akkordeons werden häufig in Tanz- und Folkloregruppen gespielt, da sie einen großen Klang erzeugen, preiswert und leicht sind. Dieser Akkordeontyp ist weltweit am bekanntesten.

Concertinas haben eine ungewöhnliche Form mit vier bis zwölf Seiten. Das chromatische Akkordeon kann eine chromatische Tonleiter mit 46 Tönen spielen und ist besonders in Russland beliebt, wo es Bajan genannt wird. Piano-Akkordeons reichen von Zwölf- bis Sechzehntelbass, also von 20 bis 45 Tasten.

Das Akkordeon in der klassischen Musik

Die Popularität des Akkordeons hat unter klassischen Musikern stark zugenommen, obwohl es als Volksinstrument verwendet wird. Die älteste erhaltene Komposition stammt von Louise Reisner aus dem Jahr 1836. Das chromatische Akkordeon wurde erstmals in einer Komposition von Paul Hindemith ausdrücklich erwähnt. Auch in den Six Title Themes in Search of a Movie von William P. Perry wird das Akkordeon besonders hervorgehoben.